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Pater Fritz Köster
Propsteistraße 2
56154 Boppard-Hirzenach
Alles Leben ist Herausforderung,
welche nach Antwort verlangt.
   
Bild: Pater Fritz Köster SAC.

Werden die Kirchen zu Statisten?

Zu "Paulinus" 20/2002,S.2, 10.06.2002

Ich finde es mutig, dass Herr Heinrich Koch und Herr E. Läufer eine "schonungslose Bestandsaufnahme" fordern und dass der "Paulinus" dies noch abdruckt. Übrigens liegt das, was H. Koch schreibt, ganz auf der Linie der Jörns-, Shell-, Allensbacher und anderer Studien. Seit Jahren mache ich - gerade im Blick auf diese Studien - die Erfahrung: eine Bestandsaufnahme machen, ist das eine; Konsequenzen daraus zu ziehen, ist ein fast hoffnungsloses Unternehmen. Meist überstürzen wir uns in noch mehr "kirchliche Angebote".

Im Zusammenhang vor allem mit Bibel- und Sakramentenpastoral habe ich Methoden entwickelt, die nicht theologisch indoktrinieren, sondern aus Menschen herauszuholen versuchen, was an religiösen "Spurenelementen" in ihnen steckt. Schließlich sind sie ja "unheilbar religiös" oder durch die Medien einer im übrigen "säkularisierten Gesellschaft" immer noch reichlich mit religiösen Symbolen und Motiven "infiziert". Was bei dem "Herausholen" zutage gefördert wird, ist überraschend und ungewohnt zugleich. Wie kann man dieses "Kreative" biblisch und "christlich" orientieren? Wie mit dem herkömmlich Kirchlichen in Einklang bringen? Was wird dabei aus "Kirche"?

Noch einmal: Wirkliche Konsequenzen aus "Bestandsaufnahmen" kämen eines Abrahamitischen - in diesem Falle kirchlichen - Aufbruchs gleich: in ein anderes Land und eine andere Zukunft. Das Aufbrechen muß auch dem Abraham schon sehr anstrengend vorgekommen sein, weil unverzichtbar verwoben mit "Ungewissheit und Wagnis" (P.Wust).


Letzte SeitenÄnderung: 08.03.2005.
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