Gratis Info-Brief
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Liebe Besucherinnen und Besucher...
von meinen Freunden und Mitarbeiter/Innen ermutigt, freue ich
mich, Sie auf meiner "homepage" begrüßen zu können. Moderne
Kommunikationsformen sind eine andere Weise, um miteinander in
Kontakt und ins Gespräch zu kommen - über Tagungen, Vorträge,
Akademien hinaus.
Als Theologe habe ich in meinen "jungen Jahren" in Afrika die
Erfahrung gemacht, da?archaische Religionen das Gesamtgefüge
menschlichen Daseins zutiefst prägen und nachhaltig
beeinflussen. Das gilt ebenso, wenn auch auf jeweils andere
Weise, vom Hinduismus, Buddhismus, Islam und Christentum -
Religionen, mit denen ich im Laufe meines Lebens in Kontakt kam
und mit deren Vertretern ich mich auseinandersetzen mußte.
Deren Erscheinungsbild ist allerdings in der heutigen "Moderne"
in folgenschwere Umbrüche hineingezogen. Herkömmliche religiöse
Vorstellungen und liebgewordene Traditionen sind radikal in den
Strudel der Zeit gestellt. An den christlichen Kirchen erleben
wir hautnah, da?sich die Menschen vermehrt von ihnen
verabschieden. Der äußeren Emigration geht oft lange eine innere
voraus. Das Ergebnis der "ausblutenden Gemeinden" und des
"fortlaufenden Erfolges" der Verantwortlichen sind oft
Resignation, Hilf- und Ratlosigkeit oder auch blinder
Aktivismus.
Wie in Parteien und Gewerkschaften, so sind die Reaktionsweisen
auf die gesellschaftlichen Umbrüche auch in den Kirchen sehr
unterschiedlich. Da gibt es die "Zementköpfe", die das Leben in
seinem Wandel gar nicht erst zur Kenntnis nehmen, für die ihre
"unfehlbaren Wahrheitsansprüche" und feierlichen Liturgien
leicht zu einer Falle werden. Da sind die "Modernisierer" und
"Aktivisten", die ziemlich beliebig und willkürlich
irgendwelchen Trends nachlaufen und die Sackgassen gar nicht
bemerken, in die hinein sie sich verrennen.
Wie verschieden die Reaktionsweisen auch immer sind - gemeinsam
ist ihnen ihre Betriebsblindheit. Sie läßt sie das Faktische des
Lebens nicht mehr wahrnehmen. Weil zu sehr in eigenen
Vorstellungen und Ideologien gefangen, besteht ihre gemeinsame
Sünde in der "Ignorierung des Menschen" und seiner konkreten
Anliegen. Sie verhindert aber auch das Fragen nach dem
eigentlich Substantiellen, welches nur im "Zurück zu den
Quellen" zu finden ist. Wo beides abhanden kommt, finden
"Begegnung" und "Partnerschaft" unter religiös Gesinnten nicht
mehr statt: weder unter den Menschen noch des Menschen auf der
Suche nach Gott bzw. nach einem überzeitlichen Sinnzusammenhang.
Religionen können zu einem Haupthindernis des Glaubens, Hoffens
und Liebens werden. Beim verstellten Blick auf die eigenen
Uranliegen können sie kontraproduktiv werden und sich selbst im
Wege stehen. Wer mich kennt, wei? da?mich solche Entwicklungen
schon lange beschäftigen und beunruhigen. Wo der geistige und
religiöse Urgrund menschlicher Lebensverhältnisse verloren geht;
wo der Verlust der Mitte ersetzt wird durch Populismus und
äußere Schau, da geht die Zukunft verloren. Es gibt keine
trägfähigen Perspektiven mehr.
Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung auf schöpferisches
Miteinander bin ich Ihr
Pater Fritz Köster
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