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"Dominus Jesus"
Betr.: Paulinus Nr. 38, 17.Sept. 2000, 1,2,10 u.11
Was Rom in "Dominus Jesus" noch einmal in Erinnerung ruft,
ist logisch und konsequent. Wer davon ausgeht, Sachwalter der
einmaligen Offenbarung Jesu Christi zu sein, kann anderen nicht
dieselbe Kompetenz zugestehen. Andere müssen in der Rangordnung
so oder so "mehr unten" oder "weiter weg" eingestuft werden.
Die Frage ist nur, ob die Prämissen dieser Logik (noch) stimmen?
Gewiß kommen wir aus einer langen Tradition des Ringens um die
"wahre Lehre", an der jeder gemessen werden kann und an der sich
- wie schon immer - auch jetzt wieder die Köpfe der Fachleute
erhitzen. Aber geht es bei diesem Sich-Erhitzen um die
wirklichen Anliegen Jesu? Hat er uns nicht eher das Beispiel
eines "wahren Lebens" gegeben mit "Eckwerten", die es zu leben
und weniger zu definieren gilt? So vermute ich, daß Ratzingers
Verlautbarungen auf einer Ebene passieren, die immer weniger die
Ebene der Christen "international" erreicht. S. Kierkegaard
(gest.1855) hat die Entwicklung schon vor gut 100 Jahren auf den
Punkt gebracht: "Der Kampf um das Christentum der Zukunft wird
kein Kampf mehr sein um es als Lehre; die Aufmerksamkeit wird
sich auf Christi Leben richten. Die Empörung in der Welt ruft:
wie wollen Taten sehen...!" - So ist es für herkömmliches Denken
eine schwer nachzuvollziehende nüchterne Realität, daß in diesem
Sinne sehr unterschiedliche christliche Gruppierungen dabei
sind, weltweit an Fahrt zu gewinnen. "Offizielle
Verlautbarungen" werden sie kaum bremsen oder beeinflussen
können.
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