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zu: Glaube als Ursache von Gewalt? - Ob Religionen Frieden
stiften, ist höchst fraglich …
Betr.: PF 3 (13.02.09) 42f
"Glaube – missverstanden als Dogmatik". "Wie, abseits von
Katechismuswahrheiten, anderen Menschen signalisieren, dass sie
akzeptiert und vollgültige Partner sind?" – Wer solche Fragen
stellt, trifft in das Mark des bisherigen Christentums- und
Kirchenverständnisses. Ebenso berühren sie zutiefst die
gegenwärtige Kirchenkrise "Pius-Bruderschaft und Benedikt XVI".
Denn: worum soll es denn sonst gehen als um den "Glauben der
Kirche" zu lehren und lernen – unabhängig von der Frage, ob er
"traditionalistisch " oder "modern" ausgelegt wird?
Gegenwärtig zeigt sich ein noch massiveres Problem. Wenn man das
Werden und Gedeihen der Kirche seit Jahrhunderten verfolgt, dann
stützt sie sich im Grunde auf zwei Säulen: erstens hat sie
strukturell und organisatorisch das Vorbild monarchischer
Staaten übernommen; zweitens ist sie klug und weise geworden mit
Hilfe der griechischen Philosophie. – Entsprechend hat sie sich
auch verhalten: bisweilen als Kirche mit einer Botschaft, die
ganz nach Kirchenmaß zurecht geschneidert war; bisweilen als
Staat, der eine Botschaft wie eine Fahne vor sich herträgt…
Hier findet weltweit die Auseinandersetzung statt. Die Kirche
steht am Scheideweg zwischen dem herkömmlich Liebgewordenen und
den wirklichen Anliegen Jesu. Was dessen Predigt betrifft, war
er weit weg von "absoluten Wahrheiten", von akademischer
Klugheit und ideologischer Engstirnigkeit. Es ging ihm darum,
Menschen zu einem gottgewollten Leben in Liebe und "neuer
Gerechtigkeit" zu bekehren - sozusagen als "Sauerteig" in der
Welt. Von "theoretischen Wahrheiten" und "theologischen Mauern"
hat er offensichtlich wenig gehalten. Es ging ihm um das "wahre,
gottgemäße Leben". Kaum vorstellbar, was im Laufe der Geschichte
aus dem Christentum und anderen Religionen geworden wäre, hätte
man Jesu Anliegen wichtiger genommen als kluge Denkkonstrukte
und kirchenpolitische Ambitionen!
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