www.fritz-koester.de
Pater Fritz Köster
Propsteistraße 2
56154 Boppard-Hirzenach
Alles Leben ist Herausforderung,
welche nach Antwort verlangt.
   
Bild: Pater Fritz Köster SAC.

Johannes XXIII und BENEDIKT XVI: zwei Welten.

Paulinus Nr. 7 vom 15. Febr. 2009

Die Nr. 3 des Paulinus vom 13. Febr. O9 gewährt einen Blick in 50 Jahre Kirchengeschichte. Auf S. 2 ist von Unverständnis, Entsetzen und Sorge über den zukünftigen Kurs der Kirche die Rede. Konkrete Anlässe sind die Pius-Bruderschaft, deren Holocaust-Leugner und das Verhalten BENEDIKTS XVI. Auf S. 3 wird das fast in Vergessenheit geratene Konzil beschworen. Ein Bild von JOHANNES XXIII. wird gezeigt. Tatsächlich scheiden sich bei beiden Päpsten die Geister. In ihrer Einstellung sind beide voneinander entfernt wie der Mars vom Mond. JOHANNES XXIII ging es um die Sauerteigfunktion des Evangeliums mitten in der Welt; um dessen Glaubwürdigkeit bei der Schaffung des Friedens, der Gerechtigkeit, der "Geschwisterlichkeit" unter den Menschen. Weil alle Menschen ja "Geschöpfe Gottes" sind, wurden alle aufgefordert – unabhängig von Geschlecht, Religion und Weltanschauung. Der Papst hat in diesem Anliegen sogar an die Türen von Atheisten und Kommunisten geklopft. Sein Motto: Suchet zuerst das Reich Gottes…(Mt 6.33). – Dem gegenüber hat BENEDIKT XVI. schon seit langem "Restaurationsarbeit" geleistet. Ihm geht es um die "einzig wahre Kirche" und deren herkömmliche "Innenausstattung": das dogmatische "Ganze des Glaubens", Wahrheitsanspruch, Unfehlbarkeit, hierarchisch-klerikale Führungsrolle, Sakramente, Liturgie… Sein Motto: Suchet zuerst die Kirche… Bei solch herkömmlicher "Innenansicht" werden Laien, Ökumene, Öffnung zur Welt eher peinliche Angelegenheiten, die es im "Dialog" zu umgehen gilt. – Die gegenwärtigen Ereignisse zeigen, dass auf diese Weise das Gegenteil von dem erreicht wurde, was beabsichtigt war: der "Leuchtturm Kirche" droht im Nebel der Vergangenheit zu verschwinden. JOHANNES XXIII. und das Konzil werden wieder "in". Es bleibt zu hoffen, dass viele Christen begreifen, dass es in einer "Wendezeit" darum geht, den Übergang schöpferisch zu gestalten statt den Untergang einäugig zu verwalten.


Letzte SeitenÄnderung: 02.09.2009.
Bitte beachten Sie meine Nutzungsbedingungen.