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Über die Macht des Rituellen -
Sakrale und säkulare Liturgien heute
Saarbrücken, 07. Juni 2000
In Riten und Liturgien zeigen sich die "eigentlichen"
Dimensionen menschlichen Daseins. Ursprünglich verweisen sie auf
eine "jenseitige Welt", stellen eine ästhetische Überhöhung und
religiöse Sinnerfüllung des Diesseits dar. Platon drückt es so
aus: im Kultischen, im "Umgang mit den Göttern" gewinnt der
Mensch "seine wahre, seine aufrechte Gestalt". - Weil
eingebunden in einen ganzheitlichen Zusammenhang, war das
Theater der Griechen mit Kult verbunden; die Olympischen Spiele
hatten ihren Ursprung in der Götterverehrung.
Für den Christen Ambrosius (gest.397) war der Tanz der
unverzichtbare "Gefährte des Glaubens" und der "Gespiele der
Gnade". In den heutigen säkularisierten Gesellschaften
erscheinen Kleider, Verkleidungen, Sport, Werbung und unzählige
Situationen des Betroffenseins und der Grenzerfahrung rituell
aufgeladen: rein weltlich ohne Jenseitsbezug? Oder Anzeichen für
die "Wiederkehr der Götter" - bei gleichzeitigem Werteverlust
christlich-kirchlicher Symbole? Sakrale und säkulare Riten und
Liturgien - welche braucht der Mensch?
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