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Betr.: "ökumenische Abendmahlsfeier"
Paulinus Nr. 25, 18.Juni 2000, S. 16f.
Die "ökumenische Abendmahlsfeier" in Hamburg hat hohe Wellen
geschlagen. Sie hat viel öffentliches Aufsehen erregt und
Dementis hervorgerufen - bei vielen offensichtlich verbunden mit
der Angst, daß sich dieser Trend bis zum Jahr 2003 verstärkt
fortsetzen könnte.
Was allerdings bei diesem Anlaß wieder einmal nicht rechtzeitig
aufgearbeitet zu werden scheint, ist die Tatsache, daß zwei
unterschiedliche Verständnisebenen von "Ökumene" den
Katholikentag bestimmt haben und letztlich das schon oft
beschworene innerkirchliche Schisma ausmachen. Die eine Ebene
ist das Ökumene-Verständnis der theologischen Experten - deren
Begriffssprache die allermeisten schon lange nicht mehr
verstehen. Das anders geartete Verständnis von "Ökumene" spielt
sich auf der Ebene der christlichen Lebensführung ab. Es gipfelt
in der Frage: warum können Christen, die in der heutigen Welt
dem Evangelium entsprechend zu leben versuchen, als
"Nachfolgegemeinschaft" nicht auch "Abendmahlgemeinschaft" sein
(unter Beibehaltung unterschiedlicher theologischer
Sichtweisen!)?
Wie nicht anders zu erwarten war, regen sich die Experten über
die Abendmahlsfeier "trotz des Verbotes" auf. Sie sollten sich
lieber darüber aufregen, daß ihnen das noch christlich und
kirchlich-sein-wollende Leben ihrer Christen abhanden gekommen
ist. Ob der heilige Geist an den Schreibtischen der Experten
oder im Kirchenrecht wirksamer tätig ist als in den Schüben der
Gemeinden "von unten"? Ich bezweifle es schon lange! Zu hoffen
ist nur, daß sich der Drang zur Ökumene, die vom handfesten
Leben bestimmt wird, immer mehr fortsetzt. Schließlich hängt
davon nicht nur die Zukunft der Ökumene ab, sondern die Zukunft
der Kirchen überhaupt.
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