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"Suspendierung" Hasenhüttls
Betr.: Paulinus, Nr. 20, Juli 2002, 27.7.03, S. 1 u.a.
Was den "Wirbel um die Suspendierung Hasenhüttls" betrifft,
das Für und Wider seiner Suspendierung, bedarf es keiner
weiteren Verhärtung der Fronten, die ohnehin auch nicht
aufzuweichen sind. Mir fällt das Beispiel aus einem Gymnasium
ein. Eine Klasse hatte sehr schlechte Noten zu verzeichnen. Bald
begann die Zeit gegenseitiger Anschuldigungen zwischen
Schülern/Eltern und Lehrer. Eine genauere Untersuchung ergab,
dass es der Lehrer tatsächlich nicht verstanden hatte, seinen
"Stoff" verständlich zu vermitteln und die Schüler zu
motivieren. Eine Parallelklasse hatte entscheidend bessere
Ergebnisse aufzuweisen.
Bei allem Klagen über die "Verdunstung des Glaubens", über das
Preisgeben der kath. Lehre und der kath. Identität bei viel zu
vielen Zeitgenossen kann ich mich auf weiten Strecken des
Eindrucks nicht erwehren, dass sie – trotz aller Predigten und
religiöser Unterweisung – gar nicht verstanden haben, worum es
da eigentlich geht... Sind sie zu dumm und daher immer
ungläubiger? Oder waren die Vertreter der Kirche zu schlechte
Lehrmeister? In enthalte mich einer Antwort. Eines ist mir
jedoch klar: die meisten "normalen Christen" verstehen in ihren
Lebenslagen die Sprache des Kirchenrechts und der akademischen
Theologie nicht. Hasenhüttl hat eigentlich nichts anderes getan,
als eine Sprache zu sprechen, die eine wachsende Minderheit
versteht. Hasenhüttls gibt es weltweit schon überall. Ihre
Anhängerschaft wird wachsen.
So ist es bei allem Für und Wider die Suspendierung am
traurigsten, dass eine Gesamtentwicklung in der Moderne kaum
ernsthaft zur Kenntnis genommen wird. Noch trauriger ist das
Fehlen von geeigneten Maßnahmen, die das Schulklassen-Dilemma
der Kirche zu beseitigen vermöchten.
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