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Traditionalisten und das Konzil
Betr.: CiG 6/2009, S.67f, Feb. 2009
Was die traditionalistische Pius-Bruderschaft betrifft, ist
sie auch eine persönliche Tragödie für BENEDIKT XVI. geworden.
Und für seine Theologie. Als Vollblut-Dogmatiker hat er auch
schon immer Vorbehalte gegenüber dem pastoral orientierten
Konzil geäußert und dessen Interpretation in seinem Sinne
gefordert (was andere auf andere Weise übrigens auch tun). Wer
auf dem katholischen Wahrheitsverständnis pocht, muß sich schwer
tun mit dem Konzil und dessen Öffnung zur Moderne. Ebenso mit
dem Dialog mit anderen, die nicht im Besitz der vollen Wahrheit
sind und im eigentlichen Sinne auch nicht "Kirche". Denn kann
man die Wahrheit zur Diskussion stellen? Da ist die Versuchung
groß, denen Raum zu geben, die 100%-tig an der "guten alten
vorkonziliaren Lehre" festhalten. Der Aufschrei der
Öffentlichkeit und die "Abstimmung mit den Füßen" großer Teile
des katholischen Volkes zeigen schon seit langem, auf welch
schwachen Füßen das von Platon oder Aristoteles bestimmte
"Lehramt der Kirche" steht, zumal die Theologie Jesu eine ganz
andere ist. Sie ist eine Aufforderung zum wahren gottgemäßen
Leben; zur Einübung in Lebenshaltungen und Werte, die der Welt
zum Frieden dienen. JOHANNES XXIII. hat gezeigt, dass diese
Botschaft auch für das Heute eine ungeahnte Chance in sich
birgt. Sie ist in der Lage, Menschen, Völker und Religionen im
"Tun der Wahrheit" zu einen. Bisherige theologische
Gedankenakrobatik kann da nur noch zweitrangig wichtig sein.
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