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Pater Fritz Köster
Propsteistraße 2
56154 Boppard-Hirzenach
Alles Leben ist Herausforderung,
welche nach Antwort verlangt.
   
Bild: Pater Fritz Köster SAC.

Afrikanisches Christsein.
Eine religionspädagogische Herausforderung

Benziger Verlag
Erscheinungsdatum: 1977, ISBN: 3-545-21512-1

Der Eintritt des Christentums in die bunte Vielfalt afrikanischen Lebens ist spätestens seit 1945 dabei, zu einer Pluralität auszuwuchern, die für das Herkömmliche leicht zum Verhängnis werden kann. Tausende von christlichen Sekten, "freien Kirchen" und charismatischen Bewegungen schießen wie Pilze aus dem Boden. Sie sind der Nährboden für Streit, Uneinigkeit, Konkurrenzkampf und Zerrissenheit, auch in sozialen und politischen Bereichen. Latente Mitarbeit am "Kampf der Kulturen"? Das Problem wird umso gravierender, je fundamentalistischer, unfehlbarer und dogmatischer sich jede einzelne Gruppierung gibt.

Andererseits ist "Pluralität" aber auch eine große Chance für das christliche Selbstverständnis. Dieses kann ebenso bunt und vielfältig werden wie das Leben der Menschen, ihre Sprachen und Kulturen. Das geht allerdings nicht auf der Ebene theologischer Rechthabereien oder über die "Verbindlichkeit" eines zu erlernenden und erdachten Glaubensverständnisses. Die Frage nach dem Glauben wird immer weniger gelöst werden durch Festlegungen des Lehramtes oder einer kirchlichen Hierarchie. Sie muss auf Zukunft hin glaubwürdig beantwortet werden auf der Ebene dessen, was den Kern der christlichen Botschaft ausmacht. Vom Evangelium her geht es darum, Menschen zu helfen, dass sie ihr Leben lebenswerter leben können; dass sie sich auf Gott, konkret auf Jesus Christus, seine Denk- und Lebensart einlassen lernen. Dabei stehen biblische Werte im Vordergrund, die es einzuüben gilt: Mündigkeit, Charisma, Gewissensfreiheit, Selbstbestimmung, Liebe, Verantwortung sich selbst und dem Gemeinwohl gegenüber.

In Zukunft kommt die Kirche nicht mehr daran vorbei, eine andere zu werden. Es wird eine ökumenische Kirche sein müssen. Sie wird ihre Christlichkeit nicht mehr in Abgrenzung zu anderen Konfessionen und Kirchen definieren können, sondern im gemeinsamen Auftrag aller Christen. Dieser besteht nicht im Heil der Kirche, sondern im Heil der Welt.


Letzte SeitenÄnderung: 08.03.2005.
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