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Afrikanisches Christsein.
Eine religionspädagogische
Herausforderung
Benziger Verlag
Erscheinungsdatum: 1977, ISBN: 3-545-21512-1
Der Eintritt des Christentums in die bunte Vielfalt
afrikanischen Lebens ist spätestens seit 1945 dabei, zu einer
Pluralität auszuwuchern, die für das Herkömmliche leicht zum
Verhängnis werden kann. Tausende von christlichen Sekten,
"freien Kirchen" und charismatischen Bewegungen schießen wie
Pilze aus dem Boden. Sie sind der Nährboden für Streit,
Uneinigkeit, Konkurrenzkampf und Zerrissenheit, auch in sozialen
und politischen Bereichen. Latente Mitarbeit am "Kampf der
Kulturen"? Das Problem wird umso gravierender, je
fundamentalistischer, unfehlbarer und dogmatischer sich jede
einzelne Gruppierung gibt.
Andererseits ist "Pluralität" aber auch eine große Chance für
das christliche Selbstverständnis. Dieses kann ebenso bunt und
vielfältig werden wie das Leben der Menschen, ihre Sprachen und
Kulturen. Das geht allerdings nicht auf der Ebene theologischer
Rechthabereien oder über die "Verbindlichkeit" eines zu
erlernenden und erdachten Glaubensverständnisses. Die Frage nach
dem Glauben wird immer weniger gelöst werden durch Festlegungen
des Lehramtes oder einer kirchlichen Hierarchie. Sie muss auf
Zukunft hin glaubwürdig beantwortet werden auf der Ebene dessen,
was den Kern der christlichen Botschaft ausmacht. Vom Evangelium
her geht es darum, Menschen zu helfen, dass sie ihr Leben
lebenswerter leben können; dass sie sich auf Gott, konkret auf
Jesus Christus, seine Denk- und Lebensart einlassen lernen.
Dabei stehen biblische Werte im Vordergrund, die es einzuüben
gilt: Mündigkeit, Charisma, Gewissensfreiheit, Selbstbestimmung,
Liebe, Verantwortung sich selbst und dem Gemeinwohl gegenüber.
In Zukunft kommt die Kirche nicht mehr daran vorbei, eine andere
zu werden. Es wird eine ökumenische Kirche sein müssen. Sie wird
ihre Christlichkeit nicht mehr in Abgrenzung zu anderen
Konfessionen und Kirchen definieren können, sondern im
gemeinsamen Auftrag aller Christen. Dieser besteht nicht im Heil
der Kirche, sondern im Heil der Welt.
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